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Anmerkung

Immanuel Ludolf lernt das Organistenhandwerk bei seinem Bruder Adam in Berlin, bevor er 1687, im Todesjahr des Bruders, Organist in Sternberg wird. Nachdem Sternberg schon unter dem 30jährigen Krieg, vor allem im Pestjahr 1638, furchtbar gelitten hatte, ist elf Jahre nach Kriegsende, 1659, die Stadt total niedergebrannt. 1687 bekommt die Stadtkirche eine neue Orgel, Immanuel Ludolf ist deren erster Organist. 1690 geht er nach Ruppin und ist also der dritte von Samuels Söhnen, den es aus Mecklenburg in das vom Krieg weniger mitgenommene Kurfürstentum Brandenburg gezogen hat. Als 1696 sein Vater Samuel stirbt, geht Immanuel Ludolf als dessen Nachfolger nach Grabow zurück und bekommt dort Bürgerrecht. Er hat das Organistenamt in Grabow vierzig Jahre lang versehen.
Aus Grabow stammt auch seine Frau Anna Maria, geborene Marnitz, die 23jährige Witwe des Kaufmanns Joachim Warnemünde, der selbst aus Ruppin stammt und 1691 in Grabow gestorben ist. Die Marnitz' sind eine verzweigte und offenbar wohlhabende und einflußreiche Grabower Familie, mit vollem Bürgerrecht und ratsfähig, ihre Angehörigen tauchen immerwieder als Taufpaten und Trauzeugen im Grabower Kirchenbuch auf.


Am 3. Juni 1725, dem 1. Sonnt. n. Trin., wurden Stadt, Kirche, Pfarrhäuser, Schloß, Schule und Rathaus durch eine furchtbare Feuersbrunst innerhalb drei Stunden eingeäschert. [..] Um Gaben für den Wiederaufbau [..] zu erbitten, wurden [..] vier Grabower Bürger, darunter der Organist und der Küster, entsandt; sie kamen bis Kopenhagen. Besonders reichlich flossen die Gaben aus Hamburg und Lübeck. (Willgeroth, Pastoren, Bd.II S. 846)


letzte Änderung: 14.05.2015